Corona-Folgen für Kinder und Jugendliche abmildern

Vor Kurzem trafen sich VertreterInnen der Kreistagsfraktion der Grünen mit Fachkräften aus dem Landkreis, um die Situation von Kindern und Jugendlichen während und nach der Akutphase der Corona-Pandemie zu erörtern.

Jugendliche und Kinder hatten während der Hochphase der Pandemie wenig Aufmerksamkeit und äußerten in Umfragen, dass ihre Bedürfnisse und Ängste nicht wahrgenommen wurden. Die Nöte der Unternehmen hatten Vorrang vor den Problemen der jungen Menschen, so eröffnete Frau Kenntner vom Kreisjugendreferat den Meinungsaustausch.

„Während und nach der Akutphase der Coronakrise haben wir zwar nicht mehr, aber schwerer psychisch erkrankte Kinder und Jugendlichen bei uns im Klinikum gesehen“ erläuterte Dr. Gunter Joas, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie Esslingen. Durch die Schwere der Erkankungenhätten sich die Aufenthaltszeiten verlängert; außerdem beobachte die Jugendpsychiatrie eine Zunahme der Angststörungen, so Dr. Joas weiter. Martin Abel vom Sozialen Dienst des Landkreises berichtete von einem Anstieg der Hilfegesuche mit Kinderschutzaspekten zu den Sommerferien hin. Auch wenn es in der Jugendarbeit einen „Digitalisierungsschub“ gegeben habe, sei die Aufrechterhaltung der Kinder- und Jugendarbeit wichtig, da Kinder nicht nur auf den Bereich Schule reduziert werden können, sondern auch öffentliche Räume brauchen, in denen sie soziale Kontakte pflegen und sich entfalten können, so Katrin Swoboda vom Kreisjugendring.Kinder und Jugendliche brauchen außerdem verlässliche Ansprechpartner außerhalb der Familie.

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Marianne Erdrich-Sommer, fasste den aus Sicht der KreisrätInnen und Fachkräfte zentrale Punkt des Fachgepräches zusammen. „Für eine gute psychosozioale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist die Aufrechterhaltung von Schul- und Kitabetrieb zentral. Eine erneute allgemeine Schließung der Institutionen muss zum Wohle der Kinder und Jugendlichen verhindert werden,“ so Erdrich-Sommer. Außerdem müssen öffentliche Räume besonders für Jugendliche auch in der kalten Jahreszeit vorhanden sein, damit soziale Kontakte nicht in Hinterzimmern und dunklen Ecken gelebt werden müssen. Die Runde war sich einig, dass auf die Einschränkungen durch Corona bei Kindern und Jugendlichen besonders geachtet werden muss.

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