Kultur- und Schulausschuss

Stellungnahme:

2019-21-11 KuS-Ausschuss – Vorlage 127/2019

Beteiligung im Rahmen der Regionalen Schulentwicklungsplanung – Antrag der Stadt Esslingen auf Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe an der Schule Innenstadt Esslingen am Neckar

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In der Vergangenheit hat sich dieser Ausschuss nicht mit dem G 9 in Plochingen befasst, obwohl dies ähnlich zu sehen ist wie eine Sekundarstufe für eine GMS in Esslingen.

Aus der Vorlage entnehmen wir die große Sorge der Verwaltung um den Fortbestand ihrer beruflichen Gymnasien und auch die Frage was ist gut für den Landkreis.

Viel zu kurz kommt uns dagegen die Frage nach den besten Möglichkeiten, der besten Förderung für alle Schülerinnen und Schüler des Landkreises Esslingen. Schulen sind für die Schüler da und nicht umgekehrt.

Die beschriebenen Auswirkungen sind für uns so nicht nachvollziehbar. Schließlich könnten die Schülerinnen und Schüler der GMS auch an die allgemeinen Gymnasien wechseln ebenso wie an die beruflichen Gymnasien von Stuttgart.

Wir konnten uns in der Vergangenheit davon überzeugen, dass sich unsere Schulen gut für die Zukunft aufgestellt haben. Diese Qualität wird sich gegen die Konkurrenz der allgemeinen Gymnasien und der GMS behaupten können. Wir meinen, dass diese Konkurrenz und Vielfalt eine Bereicherung für alle Schülerinnen und Schüler darstellt.

Die GMS geht in besonderem Maße auf die Stärken und Schwächen der einzelnen Schülerinnen und Schüler ein, unterrichtet auf drei Leistungsniveaus und führt hin zu drei Bildungsabschlüssen. Sowohl Eltern als auch Schülerinnen und Schüler die sich für diese Schulart entschieden haben, haben deshalb auch das Anrecht alle Abschlüsse bis hin zum Abitur im eigenen Haus machen zu können. Die Hürden wurden vom Land ohnehin hoch gesetzt. Wer die geforderten drei Klassen für eine gymnasiale Oberstufe erreicht, muss diese deshalb auch einrichten können. Darauf müssen sich Eltern verlassen können.    

Noch ein Wort zur Ressourcen Verschwendung. Ein Land wie unseres dessen größte Ressource Bildung ist kann gar nicht genug in Bildung investieren. Verschwendet sehen wir hier nichts.

Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Gabriele Probst

Haushaltsanträge der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kreistag Esslingen

Teilhabe braucht gleiche Chancen – Familien mit Kindern mit Behinderung
durch gute Kurzzeitpflege entlasten

Wir beantragen einen Bericht zum Stand der Umsetzung einer Einrichtung für die Kurzzeitpflege von Kindern mit Behinderung im Landkreis.

Im Landkreis Esslingen gibt es für Familien mit Kindern mit Behinderung keine Möglichkeit zur Entlastung durch Kurzzeitpflege. Seit sieben Jahren (Oktober 2012) ist der Beschluss zur Einrichtung von Kurzzeitpflegeplätzen für Kinder und Jugendliche mit Behinderung nicht umgesetzt. Betroffene Familien sind weiterhin gezwungen auf Angebote außerhalb des Landkreises zurückzugreifen, die jedoch nur begrenzt zur Verfügung stehen.

Der Bericht soll den Sachstand der Umsetzung einer solchen Einrichtung darlegen, er soll aufzeigen wie viele Plätze für die Langzeit- und Kurzzeitbetreuung aktuell geplant sind, welcher Personenkreis mit dem geplanten Konzept betreut werden kann, welche Alternativen betroffenen Familien bis zur Umsetzung des Angebotes im Landkreis Esslingen zur Verfügung stehen und welche Übergangslösungen angeboten werden könnten.

Teilhabe braucht gleiche Chancen – Gleichwertige Betreuung von Kindern mit Behinderung ermöglichen

Wir bitten die Verwaltung, Umsetzungsmöglichkeit für eine Angleichung der Öffnungs- und Schließzeiten der SBBZ-Schulkindergärten an die Öffnungs- und Schließzeiten der Regelkindertagesstätten aufzuzeigen.

Die Betreuungszeiten in Regelkindergärten wurden in den letzten Jahren deutlich ausgeweitet. Die Öffnungs- und Schließzeiten dieser Kindertagesstätten haben sich der Lebenswirklichkeit der Familien angepasst. Sie verbessern so die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und helfen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

In den Schulkindergärten der SBBZ hat diese Anpassung an die Alltagsrealität der Familien nur unzureichend stattgefunden. Auch und gerade Eltern von Kindern mit Behinderung brauchen ausreichende Betreuungszeiten für ihre Kinder. Die spezifischen Belastungen dieser Familien sind vielfältig und führen nicht selten zu einer Überforderung. Eine berufliche Tätigkeit der familiären Betreuungsperson ist bisher häufig gänzlich unmöglich.

Teilhabe braucht gleiche Chancen – Inklusive Ferienangebote voranbringen

Wir beantragen, gemeinsam mit den Freien Trägern eine Unterstützungs- und Förderstruktur für eine wohnortnahe, möglichst inklusive Ferienbetreuung für Schulkinder mit Behinderung im Landkreis aufzubauen.

Innerhalb des reichhaltigen Angebotes an Ferienbetreuungsmaßnahmen für Kinder im Landkreis sind nur wenige Angebote für Kinder mit Handicap zu finden. Die wenigen vorhandenen Angebote leiden teils unter schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen.
Trotz eines Ferienangebotes des Landkreises an den SBBZ bleiben gerade betroffenen berufstätigen Eltern immer noch mehrere Wochen im Jahr, für die sie eine individuelle Betreuung für ihre Kinder mit Behinderung in den Schulferien sicherstellen müssen.

Gemeinsam mit den bereits in diesem Themenbereich arbeitenden und potenziell neuen Freien Trägern ist es notwendig, eine Unterstützungs- und Förderstruktur für eine bedarfsgerechte, wohnortnahe inklusive Ferienbetreuung aufzubauen. Elemente hierfür könnten sein: Bedarfsermittlung, Trägergewinnung, Fachberatung, Aufbau eines Assistenzpool, Supervision etc.
Zudem ist eine Finanzierungsabsicherung der Mehraufwendungen aufgrund Behinderung zwingend erforderlich, um den Trägern eine gesicherte Kalkulation der Angebote zu ermöglichen, und damit sich die betroffenen Familien eine solche inklusive Ferienbetreuung überhaupt leisten können.